Endloses Wachstum auf einem endlichen Planeten erscheint in sich bereits unlogisch. Das es massive Probleme mit sich bringt, ist seit den 1970er Jahren bekannt, als die Studie “Grenzen des Wachstums” erschien. Damals ging es vor allem noch um knapper werdende Ressourcen, etwa dass der Wirtschaft das Öl ausgehen könnte. Heute stehen vielmehr die Umweltbelastungen im Fokus, etwa Klimawandel und Artensterben, welche wiederum negative Auswirkungen für die Lebensbedingungen der Menschen haben werden, deren erste Anzeichen wir bereits jetzt spüren.

Unsere heutige Ökonomie ist aber grundlegend auf fortwährendes Wachstum ausgerichtet, hier besteht also ein Problem bzw. eine große Herausforderung. Wie kann es gelingen den Pfad des blinden ökonomischen Wachstums zu verlassens? Was trägt zu einem guten Leben bei, was muss begrenzt werden, wo braucht es ein anderes Verständis, das zwischen Wohlstand und Wohlbefinden differenziert? Mit diesen Fragen befasst sich Postwachstum.

Zur gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Debatte bietet der Blog Postwachstum zahlreiche Beiträge: http://blog.postwachstum.de
Mit der Frage nach dem guten Leben in einer Postwachstumsökonomie befasst sich das Thema Suffizienz, siehe entsprechender separater Beitrag.
Aus den zahlreichen Büchern zum Thema Postwachstum hier eine Auswahl:

International wurde das Thema Postwachstum vor allem durch ein Buch von Tim Jackson bekannt: Wohlstand ohne Wachstum. es erschien 2011 auf deutsch und 2017 in einer aktualisierten Neuauflage.
Buch beim Oekom Verlag.
Englischsprachiger Vortrag von Tim Jackson: “Prosperity without Growth”.

Niko Paech ist einer der bekanntesten Vertreter der Postwachstumsökonomie im deutschsprachigen Raum. Seinen Ansatz hat er knapp und anschaulich beschrieben im Buch “Befreiung vom Überfluss”. Inzwischen sind weitere Bücher von ihm zum Thema Postwachstum erschienen.
Rezension Perlentaucher. Buch beim Oekom Verlag
Vorlesung zu “Postwachstumsökonomie” auf youtube. Es finden sich dort auch kürzere Vorträge und Interviews mit Niko Paech.

Das Buch “Es reicht!” vom französischen Wachstumskritiker Serge Latouche bietet eine weitere lesenwerte Perspektive. Im Vergleich zu Niko Paech ist er etwas weniger moralsich aufgeladen und bringt mehr Bezüge zu den hedonistischen Potentialen von Entschleunigung und Entkommerzialisierung.
Buch beim Oekom Verlag