Wer sagt, das Geld nicht glücklich macht weiß es nur nicht richtig auszugeben – so lautet ein bekanntes Bonmot. Die Forschung gibt ein differenzierteres Urteil: Geld trägt bis zu einem gewissen Level deutlich zum Wohlbefinden bei. Wenn aber die untere Schwelle des Durchschnittseinkommens einer Gesellschaft erreicht ist, bringt mehr Geld kaum noch mehr Zufriedenheit.
Das überrascht nicht, denn wer mehr hat kann sich zwar mehr kaufen, aber zum einen steht schnell die Gewöhnung an neue Besitztümer und Lebensniveaus an, zum anderen gibt es eh immer Leute die noch mehr haben – und nicht zuletzt muss all der Kram auch unterhalten werden, was nicht immer Freude bringt. Und nicht selten arbeiten Menschen sehr hart, um mehr zu verdienen, dann fressen Stress und Zeitmangel am Glücksgewinn.
Wissenschaftlich wurde dies schon vor vielen Jahren unter dem Namen des Easterlin-Paradox bekannt. Seitdem wurde es vielfach in den Medien aufgenommen, hier eine kleine Auswahl:
- Wohlstand und Glück, Süddeutsche Zeitung, 2010, (dort weitere links der SZ)
- Glück lässt sich nicht kaufen, Stern 14.10. 2010
- Macht Geld glücklich? Zeit online, 18.4.2013
- Macht Geld glücklich? Handelsblatt 3.11.2009
Erstaunlich ist, dass dennoch meistens über mehr Geld verhandelt wird und andere Aspekte von Arbeits- und Lebensqualität dahinter zurück fallen, also z.B. kürzere Arbeitszeiten, etc.
Das Buch zum „optimalen Spenden“ von Peter Singer
Glücksforschung, dass die meisten mehr Glück empfinden, wenn sie Geld für jemanden anderen ausgeben als für sich selber. Schenken macht also glücklich. Die Möglichkeiten Geld zu spenden sind schier unendlich – und viele der Möglichkeiten versprechen zumindest, zum Glück und/oder der Nachhaltigkeit beizutragen. Es lohnt sich aber, etwas genauer zu überlegen, für wen oder was ich spenden möchte. Der Philosoph Peter Singer hat dazu ein spannenddes Buch geschrieben: Effektiver Altruismus nennt er den Ansatz der fragt, wie ich am meisten Gutes mit meiner Spende bewirken kann. Einige seiner Überlegungen werden nicht geteilt werden, andere irritieren zumindest. Aber genau darum geht es: sich kritisch zu fragen, was wir mit unserem Geld (und anderen Möglichkeiten) tun, um Menschen zu helfen und die Welt ‚besser‘ zu machen. Siehe Rezension auf Perlentaucher.
Mehr zur Philosophie unter https://effektiveraltruismus.de/
Wer nicht Spenden möchte, sondern sein Geld lieber sparen will, dem bieten sich viele Möglichkeiten, dies auch verantwortungsvoll zu tun. Die Kreditgenossenschaft Oikocredit finanziert soziale und ökologische unternehmerische Projekte im globalen Süden. Heimatverbundene Investitionen bieten im wahrsten Sinne des Wortes zum Beipiel Bodengenossenschaften für Biolandwirtschaft wie Bioboden und Kulturland.
Der FairFinanceGuide gibt einen Überblick, was Banken so mit den Spareinlagen machen – ein Blick lohnt sich.
Das DZI Spendensiegel
Und doch nochmal zurück zum Spenden: Das DZI Spenden-Siegel ist ein verlässliches Gütesiegel für seriöse Spendenorganisationen. Es belegt, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht.